Adolf Sauerland: Manipulierte Besucherzahlen als Marketing

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Adolf Sauerland: Manipulierte Besucherzahlen als Marketing
Oberbürgermeister aus Duisburg bekennt Besucherzahlen „frei zu hoch erfunden“ – Weitere Morddrohungen gegen Adolf Sauerland

Von Andreas Klamm Sabaot
Duisburg. 16. August 2010. In die Klärung der Umstände, die möglicherweise zur Katastrophe bei der Loveparade führten, kommt rund drei Wochen nach dem Unglück bei der Loveparade etwas Bewegung. Der Oberbürgermeister der Stadt Duisburg, bekannte in einem Interview mit einer Boulevard Zeitung, dass es sich bei der von ihm selbst genannten Zahl von 1,4 Millionen Besuchern bei der Loveparade um „frei für Marketingzwecke erfundene Zahlen“ handele. Der Veranstalter und er hätten die Zahlen aus Gründen des Marketing nach oben geschönt.
Die echten Zahlen der Besucherzahlen bei der Loveparade 2010 in Duisburg liegen nach Informationen der Polizei bei etwa rund 150.000 Besuchern. Die einzig belastbare Zahl sei die Zahl der Menschen, die mit der Bahn zur Loveparade nach Duisburg anreisten. Die Zahl dieser Menschen beträgt rund 105.000 Menschen. Die Ermittlung der realen Besucher-Zahlen der Loveparade in einer privaten Initiative bei www.ravercount.de geht weiter. Bislang haben sich etwa 133.500 Raver bei der Besucher-Zählung im Internet registriert.
Neue Vorwürfe wurden in Bezug auf die Bau-Zäune bekannt, die als eine der möglichen Ursachen betrachtet werden, die zur Katastrophe führten. Nach neuesten, bekannt gewordenen Informationen habe noch 10 Tage vor der Katastrophe das Bauamt der Stadt Duisburg vor den Bau-Zäunen als eine mögliche „Stolperfalle“ gewarnt. Der Oberbürgermeister habe die Warnung ebenso in schriftlicher Form erhalten und soll bereits vor der Loveparade informiert gewesen sein.
Adolf Sauerland (55) fühlt sich verfolgt, nach dem er mehrere Morddrohungen erhalten habe. Der Nachrichten-Sender N 24 meldete, ein Mann habe sich gemeldet, dem 5.000 Euro für die Tötung des Oberbürgermeister von Duisburg geboten wurden. Eine weitere Drohung kündigte die Sprengung eines Kindergartens an, sollte Adolf Sauerland nicht zurücktreten.
Der Oberbürgermeister hält am Amt des Oberbürgermeister fest. Für ihn sei die Aufklärung der Umstände, die zur Katastrophe führten wichtig. Erst wenn die Ergebnisse vorliegen, könne er eine Entscheidung darüber treffen, ob und wie er das Amt als Oberbürgermeister weiterführe. Die Morddrohungen nehme er ernst. Seine Familie habe er aus Gründen der Sicherheit aus der Stadt bringen lassen. Der CDU-Politiker steht unter Polizei-Schutz.
In der Folge einer Massenpanik bei der Loveparade wurden 21 Menschen getötet und mehr als 500 Menschen am Samstag, 24. Juli 2010 in Duisburg verletzt. Die offizielle Zeit der öffentlichen Trauer wurde von der Stadt Duisburg bis 4. September 2010 genehmigt.
Nach diesem Zeitpunkt soll offiziell die Zeit der öffentlichen Trauer beendet sein. Experten für die Bewältigung von Traumata und geschädigte Menschen machten bereits mehrfach darauf aufmerksam, dass die Zeit der Trauer nicht von kommunalen Verwaltungs-Beamten verbindlich festgelegt werden könne. Der Ausdruck und die Form der Trauer sei individuell verschieden von Mensch zu Mensch und nicht mittels Verwaltungs-Diktat steuerbar.

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